MPU-Ablauf: Wie läuft die Untersuchung ab?

8 Jul

Es gibt verschiedene Gründe, wie Sie in die Not geraten, eine MPU (medizinisch psychologische Untersuchung) ablegen zu müssen. Sei es, dass Sie zu viele Punkte in Flensburg gesammelt haben, oder weil Ihnen der Führerschein wegen Alkohol oder Drogen am Steuer entzogen wurde. Ihr Hauptproblem ist dann zum einen: Sie dürfen nicht mehr Auto fahren. Zum anderen: Sie müssen sich mit dem MPU-Ablauf im Detail befassen und sich auf den Test vorbereiten, damit Sie das gewünschte Gutachten auch erhalten.

Lesen Sie hier, wie der “Idiotentest” funktioniert und welche Alternative es für Betroffene gibt – denn vielleicht können Sie die Untersuchung sogar umgehen.

MPU-Ablauf umfasst 4 Teile

Ablauf der MPU im Überblick:

Erste organisatorische Vorbereitungen

Wenn Ihnen der Führerschein entzogen wurde und Sie nach der Sperrfrist Ihre Fahrerlaubnis wiedererlangen möchten, müssen Sie als Fahrer natürlich gewisse Formalien beachten. Zunächst müssen Betroffene einen Wiedererteilungsantrag bei der Führerscheinstelle einreichen. Gibt es begründete Zweifel an Ihrer Fahreignung, kann Ihnen die Führerscheinstelle eine MPU verordnen – zum Beispiel wegen Alkohol- bzw. Drogendelikten, gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Punkten in Flensburg. Der MPU-Ablauf sieht in diesem Fall vor, dass Sie einen Antrag auf die medizinisch psychologische Untersuchung bei einer Begutachtungsstelle stellen müssen. Die Begutachtungsstelle erhält sodann Ihre Führerscheinakte sowie auch Angaben darüber, weshalb Ihnen der Führerschein entzogen wurde. Sobald der zukünftige Prüfling die MPU im Voraus bezahlt hat, wird der Termin zur Begutachtung von der zuständigen Begutachtungsstelle vergeben.

Hinweis: Welches Vergehen für den Fahrerlaubnisentzug des Fahrers gesorgt hat, hat letztlich Einfluss auf den Schwerpunkt der MPU.

1. Die MPU-Testfragen

Person füllt bei MPU Testfragen auf Papier ausBeim Termin werden Sie als Prüfling gemäß MPU-Ablauf zunächst gebeten, Fragebögen auszufüllen. Grundsätzlich gilt bei der MPU: Testfragen wie bei einer Klassenarbeit, auf die Sie durch Vorbereitung und Fleiß die korrekten Antworten trainieren können, sind hier

nicht dabei. Vielmehr werden persönliche Daten, strafrechtliche Eintragungen, medizinische Informationen und Gesundheitsangaben über Sie gesammelt, die den Grundstein für das Gespräch mit dem Arzt und dem Psychologen legen sollen. Insgesamt wird nur das Nötigste erfragt und die Angaben sind streng vertraulich. Außerdem wird auch Ihre Führerscheinakte vor Ort besprochen, mit allen Eintragungen Eintragungen. Es dürfen nur wahrheitsgemäße Angaben gemacht werden.

2. Der MPU-Reaktionstest bzw. Leistungstest

Worum geht es im Rahmen des MPU-Ablaufs? Der Gutachter wird den Prüfling auf verschiedene Aspekte untersuchen, die für die Fahreignung relevant sind:

  • Sinneswahrnehmung
  • Konzentrationsvermögen
  • Reaktionsfähigkeit (schnell genug, präzise genug?)
  • logisches Denken

Der genaue Umfang der Tests wird dabei vom Gutachter je nach Prüfling individuell angepasst. Es gibt verschiedene anerkannte Testmethoden für die unterschiedlichen Kriterien der Fahreignung. Als Mittel dienen für die Verkehrspsychologie zugelassene Testgeräte. Welche im Individualfall genutzt werden, richtet sich nach dem zu ermittelnden Gutachten und obliegt außerdem der Begutachtungsstelle. Bevor die MPU-Reaktionstests oder Leistungstests im Zuge des MPU-Ablaufs durchgeführt werden, dürfen Sie aus Gründen der Fairness, und damit die Tests auch aussagekräftig genug sind, das jeweilige Testgerät zur Vorbereitung kennenlernen und ausprobieren. Darüber hinaus beinhaltet die MPU Gespräche mit medizinischem Fachpersonal.

3. Die medizinische Untersuchung

Im Anamnese-Gespräch interessiert sich der Arzt für die gesundheitliche Vorgeschichte, für bestehende Erkrankungen, oder auch für die Einnahme von Medikamenten. Die körperliche Untersuchung widmet sich lediglich den Faktoren, die für Ihre individuelle MPU von Belang sein könnten. Sollten Sie im Straßenverkehr unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol teilgenommen haben, wird der Arzt die Untersuchung auf diese Aspekte hin anpassen und möglicherweise eine Blutuntersuchung oder eine Urinprobe veranlassen. Generell gilt für den MPU-Ablauf: Meistens müssen im Vorfeld Screenings über ein Jahr geführt werden und zu diesem Termin mitgebracht werden. Anders als bei Alkohol und Drogen: Bei Führerscheinentzug aufgrund Ihrer Punkte in Flensburg kann die körperliche Untersuchung unter Umständen knapper ausfallen.

4. Die psychologische Untersuchung

Zum MPU-Ablauf gehört ganz im Sinne der medizinisch psychologischen Untersuchung auch das Gespräch mit einem Psychologen. Und hier liegt der gefürchtete Knackpunkt an der MPU: Die hohen Durchfallquoten. Nicht umsonst ist vielen Betroffenen dieser Teil besonders unangenehm. Durch gründliches Fragen und Erörtern möchte der Psychologe herausfinden: Was waren die Gründe für das Vergehen im Straßenverkehr? Was für Konsequenzen für ihr Handeln haben die Betroffenen inzwischen aus den Geschehnissen gezogen? In diesem Kontext wird die Führerscheinakte mit allen Eintragungen durchgegangen und analysiert. Hier ist es natürlich ebenfalls wichtig und absolut ratsam, stets ehrlich und wahrheitsgemäß zu antworten.

War beim Entzug der Fahrerlaubnis Alkohol im Spiel, ist ein Abstinenz-Nachweis erforderlich. Der Nachweis der Abstinenz attestiert Willen und Selbstbeherrschung, dauerhaft die Finger von Alkohol und Drogen zu lassen. Der Abstinenz-Nachweis für Alkohol ist spätestens dann erforderlich, wenn beim Fahrer mehr als 1,6 Promille festgestellt wurden. Beachten Sie dabei, dass bei einem Abstinenznachweis innerhalb des MPU-Ablaufs Fristen einzuhalten sind.

Warum wird die MPU “Idiotentest” genannt?

Die MPU wurde in der Nachkriegszeit als medizinisch psychologische Untersuchung eingeführt, um die “Fahreignung” des Fahrers begutachten, sollte diese infrage gestellt sein. Denn mit wachsendem Wiederaufbau und Wohlstand begannen auch immer mehr Leute, Autos zu fahren, und der Straßenverkehr wurde durch die wachsende Anzahl an Teilnehmern insgesamt anspruchsvoller. Für Menschen mit Behinderungen (ob körperlich oder geistig) sollte daher per Gutachten ermittelt werden, ob eine Teilnahme am Straßenverkehr sicher ist. Zu Beginn lag der Schwerpunkt des MPU-Ablaufs eher auf körperlichen Beeinträchtigungen (Kriegsverletzungen), umfasste aber bald auch die psychologischen Aspekte der Fahrtüchtigkeit. Schon zu dieser Zeit wurde die MPU Idiotentest genannt. Als die Untersuchung aber auch für Personen vorgeschrieben wurde, die eine Führerscheinprüfung zum dritten Mal nicht erfolgreich bestanden hatten, wurde der umgangssprachliche Name schließlich fest etabliert – natürlich sagt die Begutachtung bei der MPU nichts darüber aus, ob Sie ein “Idiot” sind. Diese Art Test für die Fahreignung gibt es übrigens nur in Deutschland und abgeschwächter Form als VPU in Österreich. In allen weiteren EU-Ländern existiert sie nicht.

MPU als Idiotentest

EU-Führerschein: Die Alternative zur MPU

Der gesamte Ablauf der MPU ist mit Zeit, Mühe und Scham verbunden. Wenn Sie sich die Kosten, das emotionale Unbehagen und die aufreibenden Mühen der MPU sparen wollen, können Sie stattdessen einen neuen Führerschein ohne MPU machen. Sie fragen sich nun möglicherweise: “Wie soll das gehen? Kann ich als Fahrer ohne Fahrerlaubnis etwa einfach durch einen neuen “Wisch” die MPU umgehen?”

Unsere Antwort: “Mithilfe der EU-Führerschein-Agentur geht das durchaus!”

Sie können beispielsweise in Polen, Ungarn oder Rumänien einen EU-Führerschein machen. Es gibt die Tortur der medizinisch psychologischen Untersuchung wie oben erwähnt eigentlich nur in Deutschland (sowie eine ähnliche Regelung in Österreich). Der Rest der EU ist jedoch gar nicht an diese Verordnung gebunden. Daher können Sie nach geltendem EU-Recht absolut legal in einem anderen Staat den EU-Führerschein machen und mit diesem auf deutschen Straßen fahren. Ohne den langwierigen MPU-Ablauf.

Ganz gleich, ob Sie wegen Drogen oder Alkohol ohne und damit ohne Fahrerlaubnis dastehen: Wenden Sie sich direkt an uns als EU-Führerschein-Experten. Gerne beraten wir Sie zu den Details (Wohnsitzprinzip im Ausstellungsland, Sperrfrist, etc.) und helfen Ihnen durch die passende Vorbereitung dabei, schnellstmöglich und rechtsgültig wieder fahren zu dürfen.

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